
Immer mehr Städte bereiten sich auf den Markthochlauf von Elektroautos vor. Zuletzt berichteten wir, wie Stuttgart die Sache angeht. Nun richten wir den Blick nach Norden, in die Hansestadt Hamburg. Dort entstehen pro Woche bis zu zwölf neue Ladepunkte. Dies ist allerdings dem Umstand geschuldet, dass die Stadt dem 2014 beschlossenen Masterplan hinterherhinkt, wie das Hamburger Abendblatt berichtet.
Bis Mitte 2016 sollte es im Hamburg eigentlich knapp 600 Ladepunkte für Elektroautos geben. Bislang stehen jedoch nur etwa 300 davon zur Verfügung, da einige Betreiber, „mit denen man damals gerechnet hatte, ausgeblieben“ seien, erklärte Thomas Volk vom städtischen Unternehmen Stromnetz Hamburg (SNH) der Zeitung. Die SNH ihrerseits habe demnach ihren Anteil „von 50 Prozent an der im Masterplan genannten Zahl schon im vorigen Jahr realisiert“, so der Technische Geschäftsführer der Firma, die nun im Eiltempo bis Ende Oktober auch die restlichen 300 Ladepunkte aufstellen will.
Der Hamburger Senat habe „mit dem Masterplan eine Lösung für das Henne-Ei-Problem der Elektromobilität finden“ wollen, sagte Stefan Zisler, Experte für Elektromobilität bei SNH, dem Abendblatt. Mit einer ausreichenden Anzahl an Ladesäulen würden sich auch mehr Autokäufer für ein batteriebetriebenes Fahrzeug entscheiden, war die Vermutung. Momentan seien der SNH zufolge aber erst 2000 reine Elektroautos in Hamburg unterwegs, ein Marktanteil von bescheidenen 0,3 Prozent.
Die SNH gehe Volk zufolge „aber fest davon aus, dass die Elektromobilität vor dem Durchbruch steht“. Für das Jahr 2030 rechne man mit etwa 100.000 Elektroautos in Hamburg. Hinzu komme auch die Elektrifizierung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV): Ab 2020 sollen insgesamt 1600 Elektrobusse beschafft werden.
Hamburg: Im Eiltempo zur Erfüllung des Elektroauto-Masterplans