
Die Belegschaft von Porsche verzichtet auf Teile künftiger Tariferhöhungen, damit der erste Elektro-Sportwagen des Herstellers, der Mission E, am Stammsitz in Zuffenhausen gebaut werden kann, und das finanzielle Risiko des Herstellers minimiert wird. Das Porsche-Modell sehe vor, dass von den knapp 16 .000 Mitarbeitern in Zuffenhausen und Weissach über neun Jahre hinweg (von 2017 bis 2025) jedes Jahr 0,25 Prozent von der Tariferhöhung abgezogen wird, berichten die Stuttgarter Nachrichten.
Als Ausgleich sei geplant, dass die tariflich beschäftigten Mitarbeiter von 2021 bis 2030 jedes Jahr einen an den Projekterfolg geknüpften sogenannten Zukunftsbaustein erhalten: 760 Euro sollen dann jährlich zusätzlich an die Mitarbeiter überwiesen werden. Vom Januar 2026 an soll das Entgelt der Tarifbeschäftigten wieder so angehoben werden, dass das ursprüngliche Lohnniveau erreicht ist.
Die etwa 2000 Führungskräfte und übertariflich Beschäftigten sowie der siebenköpfige Porsche-Vorstand hingegen erhalten ihren Teil des Gehaltsverzichts nicht wieder zurück – und müssen auch mehr einzahlen, so die Zeitung: nämlich 0,5 Prozent ihrer Entgelterhöhung.
„Es war unsere Bedingung, dass der Vorstand mitmacht, und der Vorstand hat sich freiwillig und selbstverständlich beteiligt“, sagte Uwe Hück, der Betriebsratsvorsitzende von Porsche, den Stuttgarter Nachrichten. Es sei „das erste Mal in der Geschichte des Konzerns, dass sich alle an der Investition beteiligen“. Geplant sei gewesen, „dass die Führungskräfte rund 70 Millionen Euro beisteuern, jetzt liegen wir bei 90 Millionen Euro“, sagte Hück der Zeitung.
Hück möchte, „dass der Mission E so untrennbar mit Zuffenhausen verknüpft ist wie der Elfer.“ Die Produktion des Mission E in Zuffenhausen soll 2019 anlaufen. Porsche investiert knapp eine Milliarde Euro in das Projekt und will mindestens 1200 neue Arbeitsplätze schaffen.
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