Quantcast
Channel: ecomento.tv
Viewing all articles
Browse latest Browse all 15253

Warum Dyson ein eigenes Elektroauto baut

$
0
0
Dyson-Elektroauto

Die Neuentwicklung eines Pkw für den Massenmarkt ist komplex, teuer und risikobehaftet. Elektroautos gelten aufgrund des vergleichsweise simplen Aufbaus ihrer Motoren zwar als deutlich einfacher zu entwickeln als Verbrenner. Selbst Tech-Giganten wie Apple oder Google haben sich mittlerweile jedoch dagegen entschieden, eigene Serien-Stromer zu bauen. Der britische Dyson-Konzern lässt sich davon nicht abschrecken.

Dyson, bekannt vor allem für seine futuristischen Staubsauger, will bis 2020 sein erstes Elektroauto auf den Markt bringen. Bei Batterien gilt das Unternehmen dank millionenfach verkaufter Haushaltsgeräte bereits als äußerst erfahren. Akkulieferant für andere Autobauer zu werden reicht Gründer James Dyson und Geschäftsführer Max Conze aber nicht.

„Wir lieben es, Probleme mit Produkten zu lösen. Ja, wir könnten der Entwickler der effizientesten Batterie sein, aber das ist nicht, was uns derart begeistert wie Technologie zu nutzen, um ein Produkt zu entwickeln, das wirklich einen Unterschied macht“, sagte Conze kürzlich im Gespräch mit Wired.

„Wir wollen unser eigenes Ding machen“

Conze schließt ausdrücklich aus, mit anderen Herstellern Partnerschaften einzugehen. „Wir wollen unser eigenes Ding machen; wir wollen es auf unsere eigene Art machen“. Dyson habe zwar vor, mit Zulieferern zusammenzuarbeiten. „Aber wir wollen ein Dyson-Auto so umsetzen, wie wir denken, dass es gemacht werden sollte, und das macht es erforderlich, dass wir die Technik haben, auf der das Auto komplett aufbaut“, erklärte Conze. Die Produktion will Dyson ebenfalls selbst übernehmen, bei der Software für Selbstfahr-Funktionalität dagegen auf Produkte anderer Firmen zurückgreifen.

Für sein Elektroauto-Projekt setzt Dyson 400 Entwickler ein und investiert zunächst umgerechnet 2,85 Milliarden Euro. Etablierte Autokonzerne wie Daimler oder finanzstarke Newcomer wie Tesla wenden zwar deutlich mehr auf. Dyson ist aber zuversichtlich, umfangreich von der bereits vorhandenen Expertise bei Batterien, energieeffizienten Motoren und Luftströmung profitieren zu können. Auf den Aufbau von noch fehlendem Know-how freut sich der Technologie-Konzern. „Das ist in gewissem Maße der Spaß dabei, es zu machen“, so Conze.

50-100 Prozent mehr Reichweite als bisher

Die fehlende Erfahrung in der Automobilbranche stellt dem Dyson-Chef zufolge keinen Nachteil für die Briten dar. „Der Großteil der heute vorherrschenden Vorteile in der Autoindustrie werden schnell zum Nachteil, da man auf der Infrastruktur und dem Know-how für die Autos von gestern sitzt“, glaubt Conze. „Wenn man viel über Verbrennungsmotoren weiß, gibt es sehr, sehr wenig übertragbares Wissen vom Bauen von Verbrennungsmotoren hin zum Bauen von Elektromotoren.“

Im Fokus von Dysons Elektroauto-Entwicklung steht die Reichweite mit einer Ladung der Batterie. Conze will Stromer bauen, die 50 bis 100 Prozent mehr Reichweite als aktuelle Modelle bieten. Auf welche Fabrikate er sich dabei bezieht, verriet er nicht. Die meisten derzeit erhältlichen Elektroautos schaffen in der Praxis 100 bis 200 Kilometer. Moderne Batterie-Autos von Tesla, General Motors und Renault fahren bereits über 300 Kilometer und mehr am Stück.

Warum Dyson ein eigenes Elektroauto baut


Viewing all articles
Browse latest Browse all 15253